Kinder sind unsere Zukunft

Gräfin Anna von Ostfriesland
Gräfin Anna von Ostfriesland
(Foto: Matthias Süßen)
In unserer heutigen Zeit ist Bildung sehr wichtig. Unsere Vorfahren haben das richtig erkannt und weltweit als erste schon im Jahr 1545 die allgemeine Volksschulpflicht eingeführt (durch Gräfin Anna von Ostfriesland), die Sprache war Plattdeutsch. In Deutschland wurde die allgemeine Schulpflicht erst im Jahr 1717 (in hochdeutscher Sprache) durch den preußischen König zum Gesetz.
 
Wir Friesen setzten uns ein für gemeinsames Lernen in Gemeinschaftsschulen.
Ein mehrsprachiges Schulmodell bereitet unsere Kinder optimal auf die Zukunft in einer globalisierten Welt vor. Unsere ostfriesische Sprache, das Plattdeutsch, ist für viele Menschen immer noch die Muttersprache und es ist wichtig, dass die Sprache unserer Eltern und Großeltern auch unseren Kindern wieder näher gebracht wird. Darum sollte es ein Pflichtfach an den Schulen sein. Mehrsprachigkeit ist nicht nur ein Gewinn für den Einzelnen, sondern für uns alle.
 
Ein Baum kann nur wachsen, wenn er starke Wurzeln besitzt. Darum ist es wichtig, dass alle Kinder unsere friesische Geschichte kennenlernen: 2000 Jahre Geschichte bieten eine Menge interessanten Stoff – mit mehr Bezug zur Gegenwart, als man sich zunächst vorstellen kann.
 
Denken Sie darüber nach…

 

 

Hochschulpolitik

Wir fordern, die Fachhochschule zu einer Gesamthochschule aufzuwerten. Die Verbindung mit einer Einrichtung von Lehrstühlen für Wasserbau, friesischer Geschichte, neuer Technologien und Energieforschung würde ortsnahe Verbesserung der Gleichheit der Bildungschancen bedeuten.

 

Eine Zusammenarbeit mit der neu gegründeten Universität in Fryslân (West-Friesland) wäre wünschenswert. Forschungsinstitute und Lehre sind die beste Investition in die Zukunft. Neue Arbeitsplätze würden durch Deich- und Wasserbauprojekte entstehen. In der Nähe von solchen Einrichtungen siedeln sich auch gerne Betriebe an, die diese Fachkräfte benötigen. Das würde zu einer weiteren Verbesserung der Arbeitsplatzsituation und zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führen.

 
 

 

Förderung von Identität

Die Identität eines Menschen bildet sich aus einer eigenen Sprache, Kultur und Geschichte, die sich in wesentlichen Teilen von denen anderer Völker unterscheiden. Nur dann, wenn diese Identität auch erfahren werden darf, kann sich so etwas wie ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln, nur dann kann ein gesundes Selbstbewusstsein entstehen.

 

In der heutigen Zeit, in der die Globalisierung in allen Bereichen fortschreitet, verlieren viele Menschen die Orientierung und damit ihre Wurzeln.
Obwohl sich die Bundesrepublik im Jahre 1997 verpflichtet hat, Minderheitensprachen in den Schulen unterrichten zu lassen, hat sich an der Situation nicht viel verändert. Unterricht in unserer Sprache – Plattdeutsch – findet bislang, wenn überhaupt, nur durch die Beharrlichkeit Weniger und mit einem Minimum an finanziellen Mitteln statt. Es muss zum Pflichtfach werden.

 

Wir fordern daher dringend die Umsetzung der Verpflichtungen aus dem „Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten“ und aus der „Charta der Regional- oder Minderheitensprachen in Europa“, um unsere Sprache und unsere Kultur lebendig zu erhalten. Gleiches gilt für die wechselhafte und einmalige friesische Geschichte, die an unseren Schulen nicht einmal mehr rudimentär Platz findet.

 

Um die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte aufzuarbeiten und um die Ausbildung von geeigneten Lehrkräften sicherzustellen, fordern wir daher, die Hochschule Ostfriesland zu einer „Friesischen Universität“ mit Lehrstühlen auch für Friesistik und Friesische Geschichte auszubauen.
Aber nicht nur der Unterricht in den eigenen Sprachen ist erforderlich – eine Sprache muss auch gelebt werden: bei der Arbeit, in der Literatur, in den Medien.
Wir fordern die verantwortlichen Stellen auf, zusätzliche Frequenzen zur Verfügung zu stellen, damit ein Radio- und Fernsehprogramm in unserer Minderheitensprache Plattdeutsch weiter ausgebaut werden kann.

 

Die Friesische Freiheit, der Upstalsboom-Bund des Mittelalters, hat für die Friesen und für alle Demokraten eine enorme Symbolkraft.
Aus diesem Grunde fordern wir, den Dienstag nach Pfingsten als gesetzlichen und arbeitsfreien Gedenktag „Tag der Friesischen Freiheit“ für alle Friesen in der Bundesrepublik Deutschland einzurichten.

 

Upstalsboom, heutiger Zustand
Upstalsboom, heutiger Zustand (Foto: Matthias Süßen)

 

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