Unsere Moore erhalten und schützen!
|Unsere Moore sind vieles: Einzigartige Lebensräume, Kohlenstoffspeicher und unser Hochwasserschutz. Doch Moore sind stark bedrohte Lebensräume.
Sind Moore intakt, wirken sie wie Schwämme, die Niederschläge aufsaugen. Dadurch schützen sie bei Hochwasser vor Überflutungen. Auch bei der Grundwasserbildung erfüllen Moore wichtige Funktionen, sie sind regelrechte Wasserfilter.
Jährlich werden etwa acht Millionen Kubikmeter Torf – vorwiegend in Niedersachsen – abgebaut. Ein großer Teil wird im Gartenbau verwendet. Etwa ein Drittel verbrauchen die Hobby-Gärtner. Auch werden Torfprodukte aus den baltischen Ländern und Deutschland rund um den Globus verschifft.
Durch die Zerstörung der Moore werden nicht nur die Lebensräume vieler Tiere und Pflanzen vernichtet, sondern auch hohe Mengen klimaschädlicher Gase freigesetzt. Allein aus entwässerten deutschen Mooren entweichen jährlich rund 45 Millionen Tonnen CO².
Dieser Raubbau an unserer Natur muss gestoppt werden. Es gibt zwar den Paragraphen 30 im Bundesnaturschutzgesetz, aber da heißt es zum Torfabbau: Von den Verboten des Absatzes 2 (Moore) kann auf Antrag eine Ausnahme zugelassen werden, wenn die Beeinträchtigungen ausgeglichen werden können. Die Folge ist, immer noch werden Moore geplündert und Torf abgebaut. Aus kurzsichtigem Gewinnstreben wird zerstört, was in Jahrtausenden von Jahren gewachsen ist.
Besonders schlimm ist es in der Stadt Wiesmoor, mitten im Herzen von Ostfriesland. Mitten in einem Wohngebiet in Wiesmoor, wird der Torf mit riesigen Maschinen abgebaut. In wenigen Tagen wurde die beschauliche Landschaft, die Heimat für unzählige Wildtiere war, einfach zerstört. Für die nächsten Jahrzehnte gibt es hier nur noch eine tote, schwarze, langweilige Fläche, kein Lebensraum mehr für Tier und Mensch.
Wiesmoor ist durch den industriellen Torfabbau zu einer großen CO² Treibhausgasschleuder geworden, einerseits durch das aus dem Moor freiwerdende CO² – bis zu 250 Tonnen pro Hektar und Jahr – und andererseits die hunderttausende Fahrten von LKWs und Abbaufahrzeugen.
Neben dem 90 Hektar großen, inmitten eines Wohngebiets befindenden Abbaugeländes, sind derzeit ca. weitere 500 Hektar in Arbeit, darunter soll auch ein Wiesenschutzgebiet im Neudorfer Moor zerstört werden.
Was jeder von uns machen kann, um Moore zu schützen: Torffreie Blumenerde kaufen!
Ein wichtiger Punkt wie wirklich jeder von uns Moore schützen kann, ist durch die Wahl der Blumenerde, welche wir in unseren Gärten, Blumenkästen und -töpfen verwenden. Fast jede Erde im Baumarkt besteht aus Torf, dem Boden der Moore. Blumenerde kann bis zu 99% aus Torf bestehen! In Deutschland wie auch einigen baltischen Ländern werden für unsere Blumenerde wertvolle Ökosysteme industriell zerstört (abgefräst, auch »Frästorf« genannt). Daher nutzt beim nächsten Blumenpflanzen unbedingt »torffreie« Blumenerde. Es gibt bereits viele gute Alternativen. Diese bestehen z.B. aus Grünschnittkompost, Kokosfaser, Holzfasern oder Rindenmulch. Torffrei gärtnern bedeutet:
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Kaufen Sie »torffreie« Blumenerde, »torfreduziert« oder »torfarm« kann immer noch jede Menge Torf enthalten. Den Anteil von Torf finden Sie in der Zusammensatzung der Blumenerde.
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Achtung: Auch sogenannte Bio-Erde kann Torf enthalten.
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Das RAL-Gütesiegel auf torffreien Erden garantiert ein ökologisch gutes Produkt.
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Einige Baumärkte bieten auch Blumenerde ohne Torf an. Fragen Sie danach!
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Bioläden verkaufen torffreie Erde.
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Auch einige Unternehmen der Abfallwirtschaft verkaufen Kompost.
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Wenn Sie einen Garten haben: Legen Sie einen Komposthaufen an.
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Auch der Kulturgartenbau kann auf Blumenerde aus Torf verzichten.