Pressemitteilung der Bürgerinitiative Lebensqualität Horsten-Etzel-Marx e.V.
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(Bildquelle: OZ)
Die Darstellung und Aufarbeitung des von der Storag Etzel im Mai 2018 verursachten Sole-Unfalls in Etzel durch den Umweltausschuss des Landkreises am 10. Dezember hat nach Aussage des BI-Vorsitzenden Dr. Arendt Hindriksen die Skepsis an den Äußerungen des Kavernenbetreibers zu diesem Umweltvergehen bestätigt. Auf der letzten Kavernenbeirats-sitzung am 17.09.2018 wurde von der Storag lapidar darauf hingewiesen, dass die Ursache der Leckage ein Versagen der Abdichtung am Flanschdeckel war. Dadurch sei es zu einer begrenzten Verunreinigung durch Salzwasser gekommen, so die damalige Aussage von Hans-Joachim Schweinsberg von der Storag Etzel.
Wie nun anlässlich der Sitzung des Umweltausschusses des Landkreises Wittmund bekannt wurde ist das Grundwasser in dem betroffenen Bereich weiterhin erheblich mit Salz belastet. Die höchste Chlorid-Belastung wurde bisher in einer Tiefe von 14 Metern gemessen. Ob diese Belastung in tieferen Schichten noch zunehme, werde derzeit analysiert.
Ebenso ist unklar, ob die in 4 Metern Tiefe eingebrachten Spüllanzen geeignet sind, die Versalzung in den tieferen Grundwasserschichten zu beseitigen. Die Sanierung des Grundwassers auf den üblichen Wert von 50mg Chlorit pro Liter werde nach Auffassung des Landkreises nicht erreicht werden können. Ziel sei es einen Wert von 250 mg pro Liter zu herzustellen. Aktuell weist das entnommene Mischwasser noch eine Konzentration von 1000 mg Chlorit pro Liter auf. Der Höchstwert zu Beginn der Sanierung waren 23000 mg pro Liter.
Dass sich die Staatsanwaltschaft wegen eines möglichen Umweltvergehens eingeschaltet hat, wurde während der letzten Kavernenbeiratssitzung ebenso von der Storag verschwie-gen wie die nun vom Landkreis offenbarte Tatsache, dass die Ursache für den Soleaustritt auf menschliches Versagen zurückzuführen sein dürfte.
Offensichtlich sind die technischen und menschlichen Überwachungsmechanismen der Storag mal wieder völlig unzureichend, anders kann der Austritt von mindestens 500.000 Litern Sole über einen Zeitraum von vier Wochen nicht erklärt werden, führte der 2. Vorsitzende und Pressesprecher der BI, Andreas Rudolph, aus. Der Vorwurf der BI, so Rudolph weiter, dass die Unternehmenspolitik der Storag primär auf Verschleierung und Täuschung der Bevölkerung ausgerichtet ist, ist somit absolut berechtigt. Die nachhaltige Zerstörung der Umwelt wird von dem Kavernenbetreiber als Kollateralschaden rücksichtslos hingenommen. Kontrollmechanismen werden seitens des Kavernenbetreibers auf das minimal zulässige Maß begrenzt.
Um weitere Umweltschäden zu vermeiden fordert die BI erneut von dem bisherigen Minimalprinzip Abstand zu nehmen und maximal mögliche Überwachungseinrichtungen zu installieren. Bevor nicht ein Umdenken diesbezüglich eingetreten ist, werde der Storag Etzel jeglicher verantwortungsvolle Umgang mit der Kulturlandschaft Etzel abgesprochen.
Darüber hinaus fordert die BI insbesondere öffentliche Institutionen auf, Spenden der Storag Etzel nicht weiter anzunehmen. Ziel dieser Spenden ist ausschließlich von den massiven Unzulänglichkeiten des Unternehmens abzulenken. Besser seien diese Gelder in der bisher mangelhaften Sicherheitstechnik der Storag angelegt. Auch muss jeder öffentliche Mandatsträger sich die Frage stellen, ob die Annahme von Spenden eines Unternehmens mit so geringem Verantwortungsbewusstsein für diese Region mit seinem Gewissen zu vereinbaren ist.
Dass sich der Landkreis Wittmund nun so kritisch mit der unzureichenden Schilderung des Sole-Unfalls durch die Storag beschäftigt hat, findet die volle Zustimmung der BI. „Der Landrat und die Verwaltung sind sich der Problematik des Kavernenbetriebs voll bewusst und haben für die notwenige Transparenz gesorgt. Dafür ist dem Landrat Holger Heymann und seiner Verwaltung Dank geschuldet, so abschließend der BI-Vorsitzender Dr. Arendt Hindriksen.
Bürgerinitiative Lebensqualität